Samstag, 16. Februar 2013

Meine Nähmaschinen

Zur Zeit sticke ich an meiner Sängerinnen-Tasche nach Anni Downs. Beim Sticken kann ich gut nachdenken, und da ist mir meine Nähmaschinen-Geschichte eingefallen.
Mit 6 Jahren wünschte ich mir nichts sehnlicher, als eine Nähmaschine zu Weihnachten. Damals durften wir uns ein Geschenk zu Weihnachten wünschen. Unterm Weihnachtsbaum, standen alle Jahre wieder, der frisch bestückte Kaufmannsladen für meine große Schwester, die aufpolierte, esbit-betriebene Dampfmaschine für meinen Bruder und für mich eine aufgepeppte Puppenstube. Die hatten meine Eltern jedes Jahr mit Kleinigkeiten wie neuem Geschirr, Teppichen, Gardinen etc. aufgefrischt. Wir durften damit 4 Wochen spielen und danach kamen die Sachen wieder auf den Dachboden. Zur Bescherung waren die Großeltern, irgendwelche alte Tanten oder sonstige Alleinlebende da, und es wurde zuerst mal gesungen. Die Geschenke für uns Kinder wurden nicht verpackt, sie standen so unterm Baum. Und was sah ich - keine Nähmaschine. Während der Singerei, das dauerte eh viel zu lange, fing ich an bitterlich zu weinen. Ich bekam keine Nähmaschine, oh nein, das konnte nicht sein. Die Nähmaschine war aus grünem Metall, sie hatten sie in die Zweige des Tannenbaums gehängt, so konnte ich sie nicht entdecken. Jahrelang wir sie eines meiner liebsten Spielsachen und sie wurde irgendwann, an eine Nichte weitervererbt.
Meine erste richtige Nähmaschine, habe ich gebraucht von einer alten Nachbarin für 20,-- DM abgekauft. Versenkbar nur mit Geradestich und ohne Motor. Mit dieser Maschine habe ich als junge Frau viele Sachen für meine kleine Tochter und für mich genäht. Die Zweite war eine Privileg von Quelle die hat ca. 800,-- DM gekostet. Die habe ich 30 Jahr lang benutzt, sie hatte viele verschiedene Stiche, und sehr wichtig, sie konnte gut auch über mehrere Stofflagen nähen. Ich habe sie immer wieder auseinandergenommen und repariert. Dann war sie so abgenutzt, daß immer das Füßchen abging und das Nähen keinen Spaß mehr machte. Eine Nichte benutzt sie noch für kleine Flickarbeiten. Nun habe ich eine schicke Computermaschine mit ganz vielen Stichen. Ich drücke nur noch Knöpfchen und schon schnurrt sie los. 
Im letzten Jahr kam dann noch eine Overlockmaschine dazu. Mit der kann ich ganz toll Jersey- und Strickstoffe  nähen. Zu Weihnachten habe ich ganz viele, schöne Loops damit genäht und verschenkt. Auch TShirts aus tollen Stoffen werden wunderbar. Jetzt liebäugle ich mit einer Stickmaschine - man darf ja träumen. 
Neben allen Elektrogeräten in meinem Haushalt wie Waschmaschine, Staubsauger usw. ist meine Nähmaschine die Allerliebste!!!!! Und sollte mal der Strom für längere Zeit ausfallen, benutze ich die von meiner Oma, die funktioniert noch tadellos.
Valomea erwähnt ab und zu ihre gute alte Maschine.  Womit näht ihr denn im Bloggerland??


Marianne

4 Kommentare:

  1. Eine schöne Geschichte, hätte auch prima in meinen Adventskalender gepaßt (hast Du den schon mal gesehen?).
    Ich nähe ja noch nicht wirklich lange, vielleicht so 6 Jahre, allerhöchstens. Ich fing an mit einem Kleidernähkurs und irgendwann kommt man dann auch zu PW.
    Meine erste NäMa war eine für 49 Euro von Aldi, mit der nähte ich recht viel anfangs und irgendwann durfte es dann eine richtig gute sein und ich kaufte mir eine brother. Sie kostete damals 799 Euro und ist immernoch ein gutes Stück. Mir fehlen drei Dinge, die eine neue NäMa brauchen würde: einen Fadenabschneider, einen Kniehebel und eine automatische Fadenspannung. Sonst hat sie alles was mein Herz begehrt... naja, vielleicht noch einen großen Durchlaß. Sticken muß sie keinesfalls, mir reichen auch eigentlich 3 Stiche: den nach vorne, den nach hinten und der Zickzack.

    Nana

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  2. Danke für deine Nähgeschichte, Marianne! Aber - ist schon ein bisschen gemein gewesen, vier Wochen spielen und dann für 11 Monate auf den Dachboden? Klar freut man sich dann bestimmt darauf und spielt in der Zeit auch damit - aber trotzdem...

    Ich habe "damals", als Kind, viel mit meiner Mutter genäht und von ihr sehr viel gelernt. Als ich auszog, blieb es erst einmal bei gelegentlichen Kissenbezügen oder ähnlichem, die ich bei "Heimatbesuchen" mit ihrer Maschine nähte. Irgendwann, noch gar nicht so lang her (2-3 Jahre), schenkte mir die liebste Freundin eine Nähmaschine, die ihre Nachbarin im Keller fand - diese hier: http://daisysdasein.blogspot.de/2011/11/zum-abschied-sage-ich-leise-gut-nah.html.
    Ein gutes Jahr nähte ich mit ihr alles, was mir unter die Finger kam - und nur ein einziges Mal gönnte sie mir einen Zierstich (muss sie wohl nicht aufgepasst haben), ansonsten konnte sie nur einen Stich - geradeaus. Alles andere funktionierte nicht mehr. Sehr schweren Herzens sah ich von einer Reparatur ab und gönnte mir vorletztes Jahr vom Weihnachtsgeld meine Pfaff Ambition 1.5. Mir fehlt manchmal immer noch dieses "Monsterchen" Ideal, sie hatte noch "Seele", da geht es mir in etwa so wie bei meinem Auto im Vergleich zu meinem allerersten - die alten Kisten hatten noch Persönlichkeit, aber die neuen können einfach ein bisschen mehr...

    Mit einer Stickmaschine hatte ich auch mal geliebäugelt, aber ehrlich? Mir fehlt nichts. Ein paar viele hübsche Zierstiche kann die Ambition, und klar finde ich manche Stickdateien total toll und superschön. Aber die finanzielle Schmerzgrenze für eine gute Stickmaschine ist so hoch - für das Geld kann man sooooo viele tolle Stoffe kaufen... ;)

    Liebe Grüße
    daisy

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    1. Jetzt fällt mir wieder ein wie ich auf Deinen Blog geraten bin, wegen der Taschen. Und womit Du genäht hast. Die hat ja noch nicht einmal einen Freiarm gehabt !!!!! Wollen wir mal über unser 1. Auto schreiben. Meins war hellblauer VW-Käfer mit Schiebedach, da hat es immer reingeregnet!
      LG Marianne

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  3. Liebe Marianne,
    zu meinem 18-ten Geburtstag habe ich eine Nähmaschine bekommen (die ich mir gewünscht habe). Das war eine "Kayser bei Pfaff" und mit dieser, sehr stabilen NähMa habe ich fast dreißig Jahre lang genäht. Auch Patchwork, auch wenn sie keine dollen Stiche hatte, so hat es absolut gereicht. Jetzt habe ich seit drei Jahren eine Pfaff, die kann was mehr, aber sie ist keine von diesen Wundermaschinen, die 100 Stiche haben. Brauch ich nicht, manchmal wärs nett, aber ich bin kein Bediencrack, wenn zu viel Computer dabei ist und die Anleitung lang und länger, steig ich eh aus!
    Insofern habe ich erst zwei Maschinen gehabt und nier mehr als eine gleichzeitig.
    L.G.
    sigisart

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